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Die Geschichte der Barbiere ist bemerkenswert

Die Geschichte des Barbiere ist bemerkenswert

Barbier (von frz. la barbe = Bart) ist ein Handwerksberuf der im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit im Bereich der Körperpflege, Wundheilung und Krankenpflege tätig war. Dazu gehärten Bartscherer, Badeknechte und Krankenpfleger.

Wie der Bader pflegte der Barbier vorwiegend die Behaarung von Männern. Ihm oblagen auch Zahnextraktionen, Aderlasse und Klistiere. Die Barbiere haben sich aus den Baderknechten entwickelt und auf einige bestimmte Aufgaben der Bader spezialisiert. Barbiere wurden auch Trockenscherer genannt, da sie, anders als die Bader, kein Warmbad anboten. In den Augen der Barbiere waren Bader weniger angesehen. Denn in einem Warmbad waren männliche wie auch weibliche Menschen vollkommen ohne Kleidung, wodurch Krankheiten sehr leicht übertragen werden konnten. Barbiere besorgten zunächst das Haareschneiden und Rasieren. Zudem behandelten sie auch Wunden, Knochenbrüche, zogen Zähne, machten Aderlass oder stellten Salben her.

Mit Entwicklung und Professionalisierung der Ärzte im frühen 19. Jahrhundert versuchten sich die Barbiere weiter zu spezialisieren. Es entstand der neue Zweig der Perückenmacher, der sich aber nur schwer gegen den Widerstand der Bader und Barbiere zu etablieren vermochte. Die Perückenmacher begannen sich daraufhin auf Damenfrisuren zu spezialisieren, während die Barbiere sich als Herrenfriseure profilierten. Der Gang zum Barbier war für die Männer so etwas wie eine erste Wellnessbehandlung, sie konnten die Rasur genießen und die Haut wurde rundum verwöhnt.

Mit der Einführung des von King Camp Gillette entwickelten Rasierhobels mit austauschbarer Klinge in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Rasiermesser zurückgedrängt. Durch den Ersten Weltkrieg kamen die Rasierhobel nach Europa, da die amerikanischen Soldaten diese nutzten, um die Gasmaske luftdicht an der glattrasierten Haut zu tragen. Danach gingen viele Männer dazu über, sich selbst zu Hause zu rasieren, wodurch die Rasur beim Barbiere Ausnahme wurde.

Heutzutage schätzen es die Herren wieder, wenn sie klassisch wie früher vom Barbier bedient werden, sei es ein Haarschnitt mit Kamm und Schere, eine traditionelle Nassrasur, Pflege des Bartes oder die richtige Auswahl an Produkten für zu Hause.

Inzwischen gibt es immer wechselnde Trends was den Bart betrifft. In vielen Ländern gilt ein gepflegter Vollbart nach wie vor als sexy und elegant, während in anderen Kulturkreisen ein glattes Gesicht ohne Bart besonders beliebt ist. Für beides ist die Nassrasur geeignet.

Gearbeitet wird wie früher, mit dem Rasiermesser, einem Dachshaarpinsel, Rasierseife und dem Alaunstift. Zusätzlich wird heute mit verschiedene Pflegeprodukten nachgeholfen.

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